Die Probezeit

07.06.2014

Die Probezeit bietet beiden Parteien, Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer, die Möglichkeit einer kurzfristigen Kündigungsfrist. Diese beträgt 2 Wochen innerhalb der vereinbarten Probezeit, welche in der Regel höchstens 6 Monate andauert. Durch Tarifverträge oder privatvertraglicher Regelung, sind jedoch Abweichungen hiervon möglich. In Betrieben mit mehr als 10 Mitarbeitern tritt nach 6 Monaten automatisch das Kündigungsschutzgesetz in Kraft, selbst wenn eine längere Probezeit vereinbart worden ist. Das Mutterschutzgesetz sieht für schwangere Frauen den Kündigungsschutz auch vor 6 Monaten, innerhalb einer Probezeit vor.

Sinn einer Probezeit

Der Grundgedanke zur Probezeit ist, beiden Parteien in der ersten Zeit eine Erprobung des Arbeitsverhältnisses zu ermöglichen und es gegebenenfalls kurzfristig zu beenden. Was jedoch auf der einen Seite zu mehr Sicherheit beiträgt, macht auf der anderen Seite Angst und schafft Unsicherheit. Arbeitnehmer werden in der Probezeit-Phase sehr genau beobachtet und wissen, dass in der Regel das Arbeitsverhältnis nur bei positiver Bewertung über die Probezeit hinaus verlängert wird. Gleichzeitig müssen sie oft eine neue Tätigkeit erlernen und mit fremden Menschen zurechtkommen. Dies bedeutet häufig Stress und kann auch Angst erzeugen. Besonders ältere Arbeitnehmer haben hier häufig größere Probleme als Jüngere.

Wie damit umgehen

Als Betroffener sollten Sie die Angelegenheit in Ruhe angehen. Es bringt Ihnen nichts, wenn Sie alles auf einmal lernen wollen und sich damit überfordern. Zu vielseitig sind die neuen Eindrücke, die bei einem neuen Arbeitsplatz auf jemanden einwirken. Auch in Ihrem letzten Tätigkeitsfeld mussten Sie alles erst einmal lernen, was Sie sicherlich auch nach einiger Zeit konnten. Auch Ihr neues Umfeld erwartet keine übersinnlichen Fähigkeiten von Ihnen. Schließlich haben auch die neuen Kollegen alles einmal lernen müssen. Denken Sie daran, dass Sie es aufgrund Ihrer Bewerbung bis hierher geschafft haben. Das es zu dieser Einstellung kam bedeutet, andere trauen Ihnen die Bewältigung neuer Aufgaben zu. Dieses Vertrauen sollten Sie sich selber auch entgegenbringen. Konzentrieren Sie sich darauf, an die neuen Arbeitsabläufe anzupassen. Nicht alles wird so sein wie Sie es sich vorgestellt haben. Gut wäre es, wenn Sie einen geduldigen Ansprechpartner finden können, der Ihnen viele Informationen liefern kann. Oft ist die Mittagspause eine gute Gelegenheit sich mit den Kollegen näher bekannt zu machen.

Am Ende der Probezeit werden Sie bestimmt noch einmal ein Gespräch mit Ihrem neuen Arbeitgeber haben. Gehen Sie davon aus, dass er kein Interesse hat die an Sie vergebene Stelle erneut besetzen zu müssen. Dies würde für ihn Zeitverlust und erneute Kosten bedeuten. Sollten Sie jedoch bei mehreren Versuchen gescheitert sein, wäre vielleicht eine professionelle Beratung, wie z. B. eine Outplacement Beratung, nicht schlecht.



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